Im Jahr 1981 veröffentlichte Eduard März seine Österreichische
Bankpolitik in der Zeit der großen Wende 1913-1923. In schöner
Offenheit teilte der Verfasser seinen Lesern im Vorwort mit, daß
er den Großteil der Archivarbeit und der Durchsicht von gedruckten
Quellen an seine Assistenten delegiert habe. Die Verantwortung für
die Mängel des Werkes trug aber - natürlich - März selbst.
Einer der unentbehrlichen Mitarbeiter war Fritz Weber, und mit seiner
Habilitationsschrift an der Universität Salzburg
Vor dem großen Krach. Die Krise des österreichischen
Bankwesens in den zwanziger Jahren
ist er auch beim Thema geblieben. Seine Arbeit geht vom Zerfall der Monarchie
(mit kurzem Rückblick auf den Weltkrieg) bis zur Krise der Creditanstalt
1931 und reicht damit in die Untersuchungsbereiche anderer Untersuchungen
zur Bankgeschichte hinein, v.a. des erwähnten Werks von Eduard März
(das allerdings weit mehr als eine Bankengeschichte ist) und der Arbeiten
Dieter Stiefels und Aurel Schuberts über die CA-Krise.
Webers Arbeit (noch nicht gedruckt), die 1991 fertiggestellt worden ist,
verdient in Zeiten des Barings-Desasters Beachtung: Sie behandelt die
turbulenteste Zeit der österreichischen Bankengeschichte, eine Abfolge
von Unternehmensfusionen, die nicht Umstrukturierungen in einem gesunden
Finanzsektor waren, sondern meist Rettungsaktionen für gefährdete
bis de facto insolvente Institute. Die spektakulärste dieser Fusionen
war die Übernahme der praktisch zahlungsunfähigen Boden-Credit-Anstalt,
der zweitgrößten Bank des Landes, durch die Creditanstalt,
und der Gipfel des Geschehens war die CA-Krise - keine Fusion mehr, weil
es für dieses Institut aufgrund seiner Größe keinen Fusionspartner
gab, sondern eine Übernahme in die Staatshaftung und zuletzt in das
Mehrheitseigentum des Bundes. Das Ende des Wiener Bankvereins (1934 mit
der CA fusioniert) und der Niederösterreichischen Escompte-Gesellschaft
wird von Weber nicht mehr behandelt.
Die Arbeit teilt (nach einer kurzen Einleitung mit Ausführungen
zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in den Zwanziger Jahren) den Untersuchungszeitraum
in vier Teile: Die Inflationsperiode, die Jahre 1925-1929, die Krise der
Boden-Credit-Anstalt (mit ihrer Vorgeschichte) und die Krise der Creditanstalt.
Eine stichwortartige Charakterisierung des Inhalts soll hier genügen.
Die Inflationszeit wird mit der Preis- und Wechselkursentwicklung, den
Folgen für den Außenhandel, die Vermögen und Einkommen
usw. behandelt; ein Abschnitt ist der Währungssanierung auf Basis
der Genfer Protokolle vom Oktober 1922 gewidmet. Dann erfolgt ein Rückblick
auf die Banken im Ersten Weltkrieg, die Verflechtungen zwischen Industrie
und Banken, die Beteiligung an den Kriegsanleihen; merkwürdig wirkt
Webers Aufrechnung der Kriegsanleiheforderungen zu Kriegsende1
und sonstigen Forderungen der Banken an den Staat gegen ihre Lombardverbindlichkeiten
gegenüber der Österreichisch-ungarischen Bank (»höhere
Verbindlichkeiten als Forderungen gegenüber dem öffentlichen
Sektor«; S. 83, s.a. 82). Das Verhalten der Banken, deren Einflußgebiet
vor 1918 weite Teile der Monarchie umfaßte, nach der Entstehung
der Republik, die Schwächung ihrer Positionen in den Nachfolgestaaten,
der Übergang der Anglo-Österreichischen Bank und der Länderbank
in englisches bzw. französisches Eigentum, diverse Kooperationen
österreichischer Banken mit ausländischen Partnern, ihre verstärkte
Orientierung auf das Gebiet der Republik, ihre Geschäftsergebnisse,
ihre Kreditpolitik nach 1918 - eine allgemeine Charakterisierung des Bankgeschäftes
leitet zu den Jahren 1923/24 über, und damit zur Börsenspekulation
und zum Börsenkrach, die auch von einer Anzahl von Bankinsolvenzen
begleitet wurden, am spektakulärsten die der Allgemeinen Depositenbank.
Weber leitet dann mit der Schilderung von Bankproblemen auf die Jahre
nach 1924 über, behandelt die Verflechtung von Parteipolitik und
Provinzbanken in den Bundesländern, widmet einige Seiten der 1926
liquidierten Biedermannbank (an der Joseph Schumpeter beteiligt war) und
behandelt die Ertragslage und die Organisationsprobleme der Banken.
Auch der zweite Teil (die Jahre 1925 bis 1929) ist abschnittweise eine
Schilderung der gesamtwirtschaftlichen Situation. Zunächst werden
ausführlich der Bericht der Völkerbundexperten Layton und Rist
über die wirtschaftliche Lage in Österreich sowie weitere zeitgenössische
Einschätzungen (Friedrich Hertz, Otto Bauer, das christlichsoziale
Steirische Wirtschaftsprogramm) wiedergegeben und die öffentlichen
Investitionen (insbesondere des Bundes) und der Außenhandel dargestellt.
Die Bankzusammenbrüche gingen auch in dieser Phase weiter. Hier geht
Weber noch einmal auf die Situation der Bundesländer ein, und zwar
zuerst am Beispiel Tirols, dann mit dem Fall der Centralbank der deutschen
Sparkassen (sie brach 1926 zusammen, mußte eine Regierungsgarantie
erhalten und wurde liquidiert) auch auf andere Gebiete - die Centralbank
hatte vorher mehrere gänzlich oder nahezu zahlungsunfähige Banken
(Niederösterreichische Bauernbank, Steirerbank, Industrie- und Handelsbank)
übernommen. Zur selben Zeit mußte die Postsparkasse umfangreiche
Spekulationsverluste verzeichnen. Dann geht es um die Situation der Banken
im allgemeinen - Zinsen, Spareinlagen, Kreditoren, Effektengeschäfte,
Kreditvergabe, Industriebeteiligungen und ausführlich die Tätigkeit
in den Nachfolgestaaten -, und mit dem letzten Abschnitt über die
Fusionen sind wir bei der Boden-Credit-Anstalt angelangt. Es werden hier
die verschiedenen Varianten von Bankenfusionen, die im Gespräch waren,
erörtert und der Verkauf der österreichischen Niederlassung
der Anglo-Austrian Bank an die Creditanstalt und die Fusion von Boden-Credit-Anstalt,
Verkehrsbank und Unionbank 1926/27 (die Verkehrsbank war zuvor in Schwierigkeiten
gewesen) beschrieben.
Der dritte Teil behandelt das Ende der Boden-Credit-Anstalt. Weber skizziert
die Ausgangssituation zu Kriegsende (die BCA als Bank ohne Filialen, aber
mit einem Industriekonzern), das Engagement bei den Provinzbanken und
die Vergrößerung des Industriekonzerns anstelle des in der
Inflationszeit zusammengebrochenen Hypothekargeschäfts, was den Spielraum
der Bank bereits erheblich beschränkte. Wesentlich für die Krise
der Bank des Jahres 1929 waren jedoch insbesondere drei Großdebitoren,
nämlich der Mineralölkonzern Fanto in Genf, die Textilwerke
Mautner in Prag und die Steyrwerke. Das Ergebnis war, daß sich die
Verschuldung der BCA bei der Nationalbank über längere Zeit
an der oberen Grenze ihres Kreditrahmens oder bereits darüber bewegte;
die Situation wurde im September und Oktober 1929 akut, als durch die
Abhebung von Spareinlagen und den Abzug von Krediten der BCA Mittel in
größerem Umfang entzogen wurden. Diese Abhebungen geschahen
auch bei anderen Instituten und werden meistens mit Ängsten wegen
eines möglichen Putschs der Heimwehr in Verbindung gebracht (die
Heimwehr hatte für den 29. September Aufmärsche in mehreren
Städten rund um Wien angekündigt)2. Die Boden-Credit-Anstalt
war davon besonders stark betroffen, was der Autor mit den Verbindungen
des BCA-Präsidenten Rudolf Sieghart zur Heimwehr erklärt (S.
470)3, nicht sehr überzeugend, wenn man bedenkt, wie andere
Institute bei verschiedenen Krisen davonkamen4; die politischen
Präferenzen des Bankpräsidenten sind schon von vornherein, besonders
aber angesichts der sonstigen Umstände, keine plausible Erklärung
des Verhaltens der Sparer. Es kam zu Interventionen der Regierung und
der Nationalbank und zur Fusion mit der Creditanstalt. Die Fusion vergrößerte
den Konzern der CA beträchtlich, was Gelegenheit zu einigen Fusionen
von Konzernunternehmen gab (die CA übernahm aber auch die Engagements
bei den genannten Großschuldnern der Boden-Credit-Anstalt); die
Zahl der Angestellten der CA stieg zwar nicht besonders stark an, doch
wuchsen der Geschäftsbetrieb und damit die organisatorischen Probleme
der Bank.
Der letzte Teil beginnt wieder mit einer allgemeinen Charakterisierung,
dieses Mal der Weltwirtschaftskrise; die Zollunionspläne mit Deutschland
werden kurz behandelt, ebenso der Staatshaushalt und die Lausanner Anleihe.
Hauptthema ist die CA-Krise: Die Verhandlungen ab Anfang Mai 1931 mit
der Nationalbank und der Bundesregierung, die Sanierungspläne, die
Einlagenabhebungen und Kreditkündigungen, die internationale Bankenkrise,
die Staatshilfe und Staatshaftung für die CA werden behandelt. Das
eigentliche Interesse Webers sind die Wahrnehmung der Zeitgenossen und
die Ursachen der Krise: Es wird besprochen, inwieweit die Geschäftsleitung
und die Regierung im Mai 1931 das tatsächliche Ausmaß der Verluste
abschätzen konnten (es wurden zuerst viel zu niedrige Zahlen angenommen),
wieweit die Bilanzierungsmethoden der vorangegangenen Jahre vorwerfbar
waren und welche Auswirkungen die Fusion mit der Boden-Credit-Anstalt
hatte. Weber selbst nennt als Ursachen des Debakels die Orientierung der
Bank auf den gesamten Donauraum auch nach 1918, die Konzentration der
Mittel auf wenige große Schuldner, die zu optimistische Bilanzierung
bei der Erstellung der Goldbilanzen 1925 (die auch die Bilanzen der folgenden
Jahre prägte) und versäumte Sanierungen bei Konzernunternehmen
oder Schuldnerunternehmen.
Soweit der Inhalt. Die Arbeit beinhaltet eine größere Zahl
von Tabellen, die in den ersten Kapiteln überwiegend aus anderen
Werken übernommen sind; in der Folge herrschen Übernahmen aus
Quellen wie dem Compass, den Statistischen Nachrichten oder dem Statistischen
Handbuch vor, entweder als direkte Übernahmen oder als Kompilation
aus verschiedenen Jahrgängen bzw. Ausgaben. Einige wenige Tabellen
stammen aus archivalischen Quellen. Grundsätzlich ist gegen eine
Übernahme guter Daten nichts einzuwenden, da man nicht in jeder Arbeit
das Rad neu erfinden muß; bei manchen Gelegenheiten wäre aber
doch eine eigene Recherche den Übernahmen bei weitem vorzuziehen
gewesen5.
Im Text wurde bei den ungedruckten Quellen das Archiv der Creditanstalt
stark genutzt, und zwar besonders die Vorstands- und Verwaltungsratsprotokolle
von Creditanstalt, Boden-Credit-Anstalt und Wiener Bankverein. Auch die
Akten des später eingestellten sogenannten »Ehrenfest-Prozesses«
(benannt nach einem Vorstandsmitglied der Creditanstalt), bei dem es um
eine Anklage des CA-Vorstandes wegen fahrlässiger Krida und um die
Forderung nach Tantiemenrückzahlungen gehen sollte, werden viel zitiert.
Außerordentlich stark stützt sich Weber auf die zeitgenössische
Wirtschaftspublizistik und dabei v.a. auf den Österreichischen Volkswirt;
abschnittweise finden sich Verweise auf den Österreichischen Volkswirt
in jeder dritten Fußnote oder noch häufiger. Weber steht mit
dieser übermäßigen Nutzung der Publizistik in der zeitgeschichtlichen
Forschung nicht alleine da, und in der Wirtschaftsgeschichte erfreut sich
der Österreichische Volkswirt auch sonst starker Beachtung. Man sollte
bei der Beurteilung dieser Vorgangsweise mehrere Ebenen unterscheiden:
Wenn es um die Rezeption des wirtschaftlichen Geschehens in der Öffentlichkeit
geht, ist es klar, daß die kompetenten Kommentatoren des Österreichischen
Volkswirts beachtet werden müssen. Zum Teil sind die Reaktionen und
Ansichten von Beobachtern auch Thema von Webers Darstellung, sodaß
hier gegen diese Quellengrundlage prinzipiell nichts einzuwenden ist;
freilich ist nicht jede Betrachtung dieser Art interessant - z.B. ist
nicht ersichtlich, warum man Passagen wie den Kommentar zum Jahreswechsel
1931/32, um nur eines von vielen Beispielen zu nennen, über eine
ganze Seite (S. 525-526) zitieren muß.
Eine andere Frage ist die Nutzung eines solchen Organs als Quelle für
das wirtschaftliche Geschehen selbst. Der Österreichische Volkswirt
bietet einen bequemen Zugang zu Daten, die man sonst entweder gar nicht
oder nur mit großem Aufwand erheben könnte. Sofern die in dem
Organ veröffentlichten Informationen als zuverlässig angesehen
werden können - und nach der vorherrschenden Meinung ist dies der
Fall -, ist gegen diese Nutzung ebenfalls nichts einzuwenden. Andererseits
bedarf nicht jede Information der Absicherung durch den Volkswirt, besonders
wenn dieser nur eine vage oder impressionistische Beschreibung liefert
und die Informationen auf andere Weise leicht zugänglich sind (z.B.
- aber nicht das einzige Beispiel! - S. 530 mit einem entbehrlichen Zitat
über eine weitere halbe Seite).
Und die dritte Frage ist die Nutzung eines solchen Organs als autoritative
Instanz für die Erklärung des Geschehens. Hier gibt es jedenfalls
im Fall von Webers Arbeit gravierende Einwände: Die Volkswirt-Kommentare,
insbesondere die Walther Federns, werden an zahlreichen Stellen nicht
als Lieferanten von faktischen Informationen zitiert, sondern bereits
als Erklärung der Vorgänge. Dies hat nicht den Charakter einer
Art »Erhebung des Forschungsstandes«, sondern hier tritt der vom Autor
selbst geleistete Erklärungsaufwand hinter die Zitate aus der Literatur
vielfach zurück. Ein typisches Beispiel sind die Seiten 483-486,
die hauptsächlich aus einem Kommentar Federns zum Ende der Boden-Credit-Anstalt
bestehen.
Überhaupt ist die Stärke des Werkes zugleich auch seine Schwäche:
Die Arbeit ist sehr gut lesbar, was mit dem erzählerischen Grundzug
zusammenhängt. Die ereignisgeschichtlichen Aspekte werden stark berücksichtigt,
auch kurzfristige politische Entwicklungen, und auch die ökonomischen
Zusammenhänge werden in narrativer Form abgehandelt6.
Das beigebrachte Zahlenmaterial illustriert in erster Linie die Ausführungen
im Text, es werden also keine ökonomischen Funktionen geschätzt,
und der Bezug auf ökonomische Modellvorstellungen spielt keine besondere
Rolle. Die Arbeit steht damit durchaus in der Tradition der einschlägigen
Forschung in Österreich bis herauf zu Dieter Stiefels Finanzdiplomatie
und Weltwirtschaftskrise (1989).
Da die Besprechungen in dieser Reihe einigermaßen ähnlichen
Maßstäben folgen sollten, soll dieser Grundzug von Webers Arbeit
hier nicht wütenden Angriffen ausgesetzt werden - immerhin wurde
die zuletzt angeführte Arbeit Stiefels seinerzeit an dieser Stelle
recht freundlich besprochen. Dennoch, um einen Mangel handelt es sich
allemal, und daß man Bankengeschichte auch anders schreiben kann,
zeigt eine Arbeit wie Aurel Schuberts The Credit-Anstalt Crisis of 1931
(1991): Bankengeschichte der Zwischenkriegszeit kann auch stärker
theoriebezogen abgehandelt werden, was zwar vielleicht weniger publikumsfreundlich
ist, aber dafür manche interessante Einsichten in die Vorgänge
ermöglicht, wie man sie anders eben nicht gewinnt. Dies bedeutet
nicht, daß man auf die Ereignisgeschichte verzichten soll, die für
sich und in Verbindung mit den ökonomischen Vorgängen sehr wohl
von Interesse ist (Schubert etwa faßt sie in einem Kapitel am Anfang
zusammen).
Fritz Webers Arbeit ist, um zusammenzufassen, eine lesenswerte Beschreibung
der Bankenkrise in den 20er Jahren in ihren ökonomischen und politischen
Aspekten, soweit man sie mit der gewählten Methode in den Griff bekommen
kann. Daß die Methode das Ergebnis von vornherein stark limitiert,
da sie auf Theoretisierung und Formalisierung verzichtet, ist schade.
Eine entsprechende Ausweitung hätte dem Ergebnis mehr Gewicht verliehen.
Anmerkungen
1. Wie schon bei März zu lesen ist, schafften es die Banken, kurz
vor Kriegsende ihre Bestände an Kriegsanleihen drastisch zu reduzieren.
2. Tatsächlich begannen die Abhebungen zwar vor dem Sturz der Regierung
Streeruwitz (25. September), der Großteil erfolgte aber offenbar
erst danach (vgl. S. 468); ein Putsch der Heimwehr gegen die neue Regierung
Schober war aber nicht zu erwarten.
3. Weber folgt damit Karl Auschs Als die Banken fielen (1968) - eine
Einschätzung, die in Auschs durchgehend leicht paranoidem Werk (anders
als bei Weber) nicht weiter auffällt.
4. So war z.B. die Zentralsparkasse der Gemeinde Wien, bei der der Heimwehrverdacht
etwas weniger dringlich ausfallen dürfte, von der Panik 1929 ebenfalls
stark betroffen; die Wiener Sparkassen gehörten aber auch bei den
Abhebungen nach dem Akutwerden der CA-Krise 1931 zu den Verlierern. Geschont
wurden dagegen bei beiden Gelegenheiten die Länderbank und die Niederösterreichische
Escomptegesellschaft, und zwar kaum aus politischen Gründen, sondern
weil man die beiden Institute für zuverlässig im betriebswirtschaftlichen
Sinn gehalten haben dürfte (im Fall der Länderbank zu Recht)
- beide Institute verzeichneten 1929 und 1931 Einlagenzuwächse (S.
469, 563-564).
5. So illustriert Weber die durch die Fusion von CA und BCA erfolgte
Vergrößerung des CA-Konzerns zuerst durch eine Tabelle aus
der Wiener Sonn- und Montagszeitung, dann durch eine Tabelle nach dem
Wirtschaftstatistischen Jahrbuch und schließlich durch eine eigene
Zusammenstellung. Die übernommenen Tabellen berücksichtigen
nur einen Teil der Unternehmen, bringen aber Angaben über die Bilanzsummen
bzw. das Aktienkapital, und Webers eigene Tabelle nennt nur die Anzahl
der Unternehmen. S. 495-497. Eine einzige, inhaltlich vollständige
Tabelle wäre wünschenswert gewesen.
6. Dies gilt durchgehend, nicht nur für die unterhaltsame Erklärung
der Entwicklung der Angestelltenzahlen in den Banken, die in der Inflationszeit
wegen des Mangels an Rechenmaschinen proportional zur Zahl der Stellen
bei den Kronenbeträgen abgelaufen sei ... (S. 196).